Frühling ist für alle da
aus der Ukraine
Die Zeit vergeht wie im Sturm. Der anfängliche Trubel, die Trompeten und Pauken des Balkans verstummen und dann sind wir ganz alleine mit dem Frühling.
Wir genießen pure Natur an der Donau, bevor wir uns, in das bunte Rumänien begeben. Wie immer per „Auto-Stop“. Jeden Tag und jeden Meter haben wir bis jetzt zurückgelegt, ohne Geld auszugeben.
Schön ist dabei zu sehen, wie sehr sich Vertrauen lohnt. Denn immer wieder werden wir gewarnt: “ Seid bloß vorsichtig in Rumänien, das sind ganz schlimme Finger“, sagen die Bulgaren. Die Rumänen hingegen behaupten, dass Moldawien mit Vorsicht zu genießen sei. Die Moldawier misstrauen den Ukrainern, und vor den Russen haben sowieso alle Angst. Aber immer erweisen sich die Menschen, denen wir begegnen, als wundervoll. Wir lassen uns treiben. Letztlich spült uns diese Reise immer an den richtigen Strand.
Und so kommen wir auch nach Obyrok, in die Ukraine. Auf den ersten Blick ist das ein eingeschlafenes Dorf. Doch hier blüht gerade eine neue Generation auf, die den zerfallenen Häusern, dem verlassenen Land, neues Leben einhaucht und den alten Menschen endlich wieder Nachbarn schenkt.
Junge Familien tuen sich zusammen und führen ein Leben zwischen Feldarbeit und Festival. In wunderbarer Ruhe. Wir packen mit an, wo wir nur können. Wir pflanzen Kartoffeln, Erdbeeren, einen kleinen Birkenwald. Nach zwei Wochen traumhaftem Landleben, dürfen wir eine kleine Festivalgesellschaft mit deutschen Dampfnudeln verköstigen.
Der Frühling zeigt sich nun jeden Tag, reist mit uns. Unsere Haut riecht nach Sonne, der Bart wächst wild. Und nach über 4000 km fahren wir durch Moskau. Unser letzter Fahrer bringt uns direkt neben den Roten Platz. Im Treiben der russischen Hauptstadt merkt niemand, wie stolz wir sind.
Wir sind, ohne Geld auszugeben, in 40 Tagen nach Moskau gereist. Das Leben ist mal wieder wunderbar!